Pressemeldung 03/2018 Automobilnetzwerk autoregion e.V.: Robotics wird bei Industrie 4.0 immer wichtiger

 

19. März 2018
Pressemeldung autoregion

 

Die Roboter sind auf dem Vormarsch

Automobilnetzwerk autoregion e.V.: Robotics wird bei Industrie 4.0 immer wichtiger

 

Der Roboter ist in der industriellen Fertigung nicht mehr wegzudenken. Immer komplexer wird sein Einsatz: Längst ist er über die einfache Handhabung für den Menschen gefährlicher Arbeitsschritte hinaus. „Der auch in der Automotive-Branche immer schneller voranschreitende Trend zu Industrie 4.0-Anwendungen und die zunehmende Mensch-Roboter-Kommunikation stellen sowohl die OEMs als auch ihre Zulieferer tagtäglich vor wachsende Herausforderungen in der Produktion“, so Armin Gehl, Geschäftsführer von autoregion e.V., dem von der Industrie finanzierten Automotive-Netzwerk der Großregion Saar-Lor-Lux/Rheinland-Pfalz mit über 100 Mitgliedern. „Daher haben wir das aktuelle Thema der Robotics in einem Industrietreffen für unsere Mitglieder thematisiert. Denn wir wollen aktuelle Entwicklungen schnell aufgreifen und unsere Mitglieder sowohl auf den aktuellen Stand bringen als auch Meinungsaustausch ermöglichen“, so Gehl.

Der Veranstaltungsort konnte nicht besser zum Thema passen: Das Saarbrücker ZeMA eGmbH, Zentrum für Mechatronic und Automatisierungstechnik. Daran sind das Saarland (60 Prozent), die Universität des Saarlandes und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (htw) mit jeweils 20 Prozent der Anteile beteiligt. Dort forschen und arbeiten rund 110 Experten an neuen Lösungen. Knapp die Hälfte der ZeMA-Aktivitäten entfällt auf die Automotive-Industrie. Der gesamte Arbeitsbereich umfasst Sensorik und Aktorik, Fertigungsverfahren und -automatisierung sowie Montageverfahren und -automatisierung, so der Wissenschaftliche Geschäftsführer des ZeMA, Prof. Rainer Müller. „Robotics“ ist zum Schlagwort eines anhaltenden Aufbruchs geworden. Es ist ein Anwendungsfeld der Künstlichen Intelligenz (KI), das sich mit der Anwendung von KI-Methoden bei der Entwicklung von Steuerungsprogrammen für die Roboter beschäftigt.

Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger zur ZeMA: „Das ist einer der Zukunftsorte im Saarland, das mit seinen über 40.000 Beschäftigten in der Automotive-Branche vorne mitspielt. Robotics sind ein Zukunftsthema, wenn es darum geht, Produktion vernünftig aufzustellen. Der Robotics-Anteil bei Automotive wächst stetig. Dazu kann das Saarland seinen Beitrag leisten.“

Dr. Johannes Richter vom Homburger Werk der Robert Bosch GmbH beschäftigte sich mit dem in der Industrie durchaus kontrovers diskutierten Einsatz kollaborativer Roboter in der Produktion von Industrie 4.0. Als Kollaborativer Roboter oder kurz Cobot (aus dem englischen: collaborative robot) bezeichnet man einen Industrieroboter, der mit Menschen gemeinsam arbeitet und im laufenden Produktionsprozess nicht durch Schutzeinrichtungen von diesen getrennt ist. Richter: „Das ist die Fusion der physischen Welt der Produktion mit der virtuellen Welt der Informationstechnologie und des Internets.“

Der Kollaborative Roboter ist Teil des Umbruchs im Rahmen von Industrie 4.0., ersetzt aber die klassischen Roboter nicht, sondern ergänzt ihn. „Er ist kein Selbstzweck, aber auch kein Allheilmittel.“ Richters Fazit: „Seine Einsatzmöglichkeiten hängen stark von der Anwendung ab.“

Thomas Hähn, Gründer und CEO der Hahn Automation GmbH (Rheinböllen/Rheinland-Pfalz), unterstrich die Bedeutung der Cobots als „die nächste Generation Hilfskräfte für die Produktion“, die sein Maschinenbau-Unternehmen herstellt: Sie sind klein und lassen sich so einfach wie ein Smartphone auf eine bestimmte Tätigkeit programmieren und stellen so eine hohe Flexibilität im Produktionsprozess sicher. Im Gegensatz zu jenen Robotern, die nur für eine Tätigkeit 24 Stunden programmiert sind, eigenen sie sich besonders für kleine Stückzahlen.

Prof. Rainer Müller und Dipl.-Ing. Andreas Noss (kaufmännischer Geschäftsführer des ZeMA) präsentierten die aktuellen Forschungsprojekte in der neuen ZeMA-Halle. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der WISAG Industrie Service in Frankfurt statt. Armin Gehl: „Die gute Resonanz zeigt die hohe Relevanz der Robotics in der aktuellen Produktion. Wir bleiben an diesem Thema intensiv dran.“      

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