Pressemeldung 01/22 Saarbrücken, 14.01.2022
„Wissing ist auf dem Verkehrs-Irrweg“
Autoregion-Chef Armin Gehl: „Die Festlegung des Ministers auf Elektromobilität führt in die Sackgasse“
Saarbrücken. „Die Kehrtwende des Verkehrsministers und sein spektakuläres Bekenntnis zur Elektrobatterie-Technologie als alleinige Antriebsquelle der automobilen Zukunft ist ein industriepolitischer Irrweg für den Standort Deutschland und für die Automobil-Branchen-Standorte im Saarland und der Großregion.“ Das sagte Armin Gehl, Geschäftsführer des automotive-Verbandes autoregion e.V.
In der Großregion – einschließlich Wissings Heimatland Rheinland-Pfalz – hängen über 100.000 Arbeitsplätze an der Motor-Verbrennertechnologie. „Nicht das Verbrennerprinzip von Diesel und Benziner ist das Problem, sondern der fossile Brennstoff auf Basis des Erdöls. Diese Unterscheidung geht in der öffentlichen Diskussion leider immer wieder unter. Deshalb sagen wir, dass der Kolbenmotor in der Antriebstechnologie weiterhin Zukunft hat, mit umweltfreundlichen Kraftstoffen wie strombasierter eFuels oder mit der Beimischung von eFuels zu den bisherigen Verbrenner-Kraftstoffen“, so Gehl weiter. Wissing habe sich mit diesen Aussagen klar von der FDP-Parteilinie vor der Bundestagswahl verabschiedet.
Gehl verweist auf die jüngsten Aussagen von BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber. Der bayerische Autobauer setzt weiter auf den Verbrenner und entwickelt derzeit eine ganz neue Generation umweltfreundlicher Benzin- und Dieselmotoren. Daimler und sein chinesischer Anteilseigner Geely wollen bis 2024 einen neuen Ottomotor entwickeln, der sowohl in China als auch in Europa gefertigt werden soll, so Gehl weiter. Gehl appelliert zu weniger Aufgeregtheit und mehr differenzierter Betrachtung und Argumentation in der öffentlichen Diskussion zur Zukunft der Antriebstechnologien. „Ohne eFuels werden wir die Klimaschutzziele nicht erreichen“. Vor allem müssten die etwa 30 Millionen Fahrzeuge im Bestand etwa ab 2030 berücksichtigt werden, die noch mit klassischen Verbrennern dann betrieben würden. „Nicht jeder kann und will sich ein teures Elektrofahrzeug leisten“, mahnt Gehl. „Mobilität muss für alle bezahlbar bleiben.“
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